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Maskenpflicht im ÖPNV - auch für Bus- und Bahnfahr

Maskenpflicht im ÖPNV-auch für Bus- und Bahnfahrer

Einstieg nur mit Mundschutz: Eine junge Frau wartet auf die Straßenbahn am Essener U-Bahnhof am Hauptbahnhof.

Die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr gilt ab heute.
Doch warum müssen Fahrer von Bus und Bahn in der Region keinen Mundschutz tragen?

Masken jeglicher Farbe und Form sowie Schals und Tücher sind von den Bahnhöfen der Region seit diesem Montag nicht mehr wegzudenken. Beamte kontrollieren, ob sich Fahrgäste an die neue Mundschutzpflicht halten. Die gilt in den Bussen und Bahnen wie auch an den Haltestellen, die Einrichtungen des öffentlichen Nahverkehrs sind. Doch warum steuern – wie etwa in Bottrop – gerade Busfahrerinnen und Busfahrer oft ohne Mundschutz ihre Fahrzeuge?

Da Bus- und Bahnfahrer in abgetrennten Bereichen sitzen, sei das „gar nicht nötig“, erklärt Annika Bödefeld, Sprecherin der Rheinbahn. „Fahrer müssen keine Masken tragen“, sagt auch Christoph Kollmann von der Bochum Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (Bogestra). Aber sie dürften, es handle sich um eine individuelle Entscheidung.

Busfahrer können Masken zum Schutz tragen – wenn sie das möchten
„Wenn Fahrerinnen und Fahrer entscheiden, dass sie Masken tragen wollen, dann ist das kein Problem“, sagt Kollmann. Die Bogestra habe ihrem Personal Masken zur Verfügung gestellt. Wie viele Angestellte diese aber während der Arbeitszeit nutzten, sei der Pressestelle nicht bekannt.

Zwar beinhaltet die Straßenverkehrsordnung ein Vermummungsverbot für Fahrzeugführer. Sollte ein Busfahrer oder eine Fahrerin eine Maske zum Schutz vor Corona tragen wollen, sehe das Vermummungsverbote dem nicht entgegen, sagt Axel Schad, Vorsitzender der Nahverkehrsgewerkschaft. Ausnahmen seien möglich. Außerdem biete der Dienstplan die Möglichkeit nachzuvollziehen, wer gerade im Dienst sei.

Mehr Masken und sichere Wechselmöglichkeiten für Busfahrer
„Ich gehe davon aus, dass die meisten Fahrer Masken tragen“, sagt Axel Schad. Doch sieht der Vorsitzende noch Verbesserungsbedarf, um die Fahrer vor einer Ansteckung zu schützen. „Es bräuchte bessere Möglichkeiten, Masken schnell und sicher zu wechseln.“ Denn diese feuchteten schnell durch.

Deshalb müssten in einigen Betrieben noch ausreichend Masken zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus zur Verfügung gestellt werden und „die Eigendesinfektion nach eine Maskenwechsel besser werden.“ Dafür reiche schon eine Plastiktüte, so Gewerkschaftsvorsitzender Axel Schad.

Nahverkehrsgewerkschaft fordert: Begleitperson in Bussen einsetzen
Damit das Einhalten der Maskenpflicht gewährleistet werden könnte, fordert die Nahverkehrsgewerkschaft eine Begleitperson pro Bus einzusetzen. Sie sollte den Busfahrer oder die Busfahrerin in Stoßzeiten unterstützen – etwa den Einstieg regeln, so Axel Schad.

So könnte überprüft werden, ob alle Einsteiger Masken tragen. Denn eigentlich ist die Mitfahrt ohne Masken ja nun verboten. Eine weitere Person könne den Fahrer oder die Fahrerin in diesen Zeiten unterstützen – auch, um Eskalationen zu vermeiden.

27.04.2020 Artikel WAZ von Madeleine Hesse
Quelle:
WAZ

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